
In meinem Depot habe ich vor der Covid-19 Krise, während den Spannungen zwischen USA, Iran und Saudi Arabien (Stichwort GenMaj Qasem Soleimani) Öl-Aktien gekauft. Hauptgrund für den Kauf war, dass jeder Rohstoffe in seinem Depot haben sollte. Zudem würden bei einem Konflikt die Preise steigen.
Im April 2020 haben wir im Covid-19 Zeitraum festgestellt, dass der WTI auch negativ dotieren kann. Insgesamt $-37,63. Was bedeutet das konkret? An der Börse kann man so ziemlich alles handeln, auch einen Termin zur Abhabe von Öl. Im Fachjargon heißt das konkret Terminkontrakte. In diesem Fall hat jemand lieber $-37,63 den WTI Wert gehandelt und jemanden für die Abnahme bezahlt, damit er nicht den Terminkontrakt umsetzen muss. Den derjenige der den Terminkontrakt als letztes hat, zum vorbestimmten Datum X, muss die Ware abnehmen. Das bedeutet Öl muss man plötzlich selbst lagern können. An der Börse kann man also sein komplettes Geld verlieren und macht gleichzeitig Schulden, um z.B. Öl zu lagern. Wow
Es ist schon merkwürdig, dass dies überhaupt möglich ist. Man stellt sich vor, dass man Uran handelt und der letzte der den Terminkontrakt innehat, gelangt so an Uran. Komische Finanzwelt!
Aus Diversifikation und Dividendengründen habe ich unterschiedliche Öl-Aktien. Einige sind in Euro andere sind in GBp gehandelt, doch haben alle eins gemeinsam. Die wahre Währung lautet USD. Diversifikation bei Öl-Aktien macht kein Sinn, zum Schluss wird Öl in USD gehandelt. Seitdem führe ich meine Öl-Aktien im Portfolio-Manager in USD. Das macht sonst wahrscheinlich keiner so.
Eine Pandemie ist wahrscheinlich die größte Bedrohung für Öl-Werte die man sich vorstellen kann. Es finden weniger oder fast keine Flugreisen statt. Die Kreuzfahrtschiffe liegen vor Anger in den Häfen der Weltmeere. Durch Homeoffice ist der Pendelverkehr zum Erliegen gekommen, Mobilität wird auf ein Minimum reduziert. Ein Gegenpol ist in der Pandemiezeit der Schiffstransport z.B. „Hapag-Lloyd-AG-Aktie-DE000HLAG475“. Dieser hat seinen Kurs von März bis Mai 2020 verdreifacht. Gründe hierfür können sein, wenn das Öl günstig ist, dann ist der Schiffsverkehr günstig. Warenlieferungen aus aller Welt sind systemrelevant und die Besatzung ist sicher vor der Pandemie auf den Schiffen in „Quarantäne“ untergebracht.
Vermeidung von diesen Branchen bei einer Pandemie
Reiseunternehmen, Luftfahrtgesellschaften und Kreuzfahrtgesellschaften sollte man nicht im Depot haben. Dieses Geschäftsmodelle sind zu personalintensiv und benötigen teure Flugzeuge und Kreuzfahrtschiffe, die wiederum im Krisenfall keinen Wert beinhalten. Der KBV kann für Luftfahrtgesellschaften und Kreuzfahrtgesellschaften nicht angewendet werden, weil keiner will ein Flugzeug oder Kreuzfahrtschiffe in der Krise kaufen.
Bei dieser Erfahrung habe ich folgende finanzielle Erkenntnis gelernt.
21. niemals Terminkontrakte handeln.
22. Öl = Dollar.
23. Alle Rohstoffe und Rohstoff-Minen sollte man im Portfolio-Manager in USD führen. Rohstoffe werden in USD gehandelt.
24. Öl eignet sich nicht für jede Krise.
25. KBV kann für Luftfahrtgesellschaften und Kreuzfahrtgesellschaften nicht angewendet werden, da kein Abnehmer vorhanden wäre, der die Ware z.B. Kreuzfahrtschiff in einer Krise kaufen würde. Der Buchwert ist damit irrelevant.